Die Herrschaft von Carnage

Miles Morales trifft auf Carnage

Alles, was bisher in Carnages Soloserie passiert ist, spitzt sich hier zu. In diesem Crossover geht es allerdings um Cletus Kasady selbst, der versucht, das zu tun, was er am besten kann – die Weltherrschaft erobern. Miles Morales will es mit ihm aufnehmen und bekommt von unerwarteter Seite Unterstützung von u.a. Red Goblin und Iron Man.
Die Geschichte ist in Ordnung, die Idee ist okay, aber die Ausführung fühlt sich planlos an. Es gibt eine Menge Charaktere, die nicht wirklich eine Rolle spielen und dann taucht zum Ende hin Iron Man auf, um eine hilflose Truppe gegen Carnage zu unterstützen, dazu gibt es eine Menge Dialoge ohne wirklichen Inhalt.
Kasady und sein Extrembiont treten hier in den Hintergrund, denn der Fokus richtet sich hier eindeutig auf Miles Morales, und das ist schade, denn alles, was in Carnages beiden vorhergehenden Solobänden aufgebaut wurde, war weitaus vielversprechender und der Crossover-Band ist einfach nur eine Enttäuschung. Noch größere, bessere Rüstungen und monströsere Figuren reißen es dann leider nicht raus, sondern sind einfach nur zu dick aufgetragen.
Und was mit dem eigentlichen Carnage-Symbionten passiert, wird hier nur noch am Rande erwähnt, der wie sein ehemaliger Wirt auf dem Weg war, zur Allmächtigkeit aufzusteigen, indem er andere Götter in allen Welten umbringt. Vielleicht verspricht das offene Ende doch noch eine Fortsetzung.
Es wäre sehr empfehlenswert, die beiden Vorgängerbände von Carnage „Albtraum in Rot“ und „Höllentrip“ sowie Miles Morales' aktuellen Band „Im Visier“ zu lesen, da man sonst keinen Überblick hat, um was es in diesem Crossover überhaupt geht.