Star Wars Marvel Comics-Kollektion 9 - Darth Vader - Vader Down

„Vader nur im Patt“

Ach ja, die allseits auftretende Malaise mit den Titeln und ihrer semantischen Konnotation. Denn „down“ ist Vader in diesem Band nun wirklich nicht, noch nicht mal körperlich angezählt. Wenn er tatsächlich „down“ ist im Sinne einer gegenständlichen Bedeutung dieses Bedriffes, dann erst ab Film-Minute 120 in Episode 6, vorher nicht! Denn nach dieser Minute kommt er nie mehr wieder auf die Beine, weil er ja tot ist. Streng genommen - im Sinne der Anwendung der Dunklen Seite - ist Darth Vader erst dann wirklich „down“, wenn er gestorben und die Dunkle Seite bei ihm wie ein Kerzenlicht erloschen ist. Doch bis zu diesem Erlöschen geschieht glücklicherweise noch eine unüberschaubare Menge neuer Situationen, die es verhindern, sich vom Star-Wars-Kosmos mangels neuer Ideen sowie dem Ableben Darth Vaders vorzeitig verabschieden zu müssen. Denn seit dem redaktionellen Betreuungs-Wechsel der Star-Wars-Comics hinzu Marvel ist das kaum noch zu befürchten. Allzu frisch wie optisch kompetent und dramaturgisch dynamisch kommen diese neueren Geschichten daher und bereiten dem Leser weitere neue wie unbeschränkte Lesefreude. Und irgendwie wird man auch den Eindruck nicht los, daß Marvel diesem Franchise eine regelrechte Frischzellen-Kur verabreicht hat oder – dem heutigen Sprachgebrauch angepasst- den Franchise gegen eine vorzeitige Ideen-Vergreisung wirksam geimpft hat. Denn erstens überschlagen sich hier in diesem Band die Ereignisse, scheinbar Besiegte erheben sich erneut und marodieren weiter, scheinbare Sieger beißen doch ins Gras und am Ende dieser Ausgabe schaut Vader wieder einmal nur hinterher, weil er trotz seiner superähnlichen Kräfte wie Kompetenzen leider doch nicht fliegen kann. Dazu reicht‘s bei der Dunklen Seite dann nun doch nicht. Was aber hingegen regelrecht zur Zweit-Lesung einlädt, ist hier das grandiose Artwork, was Mike Deodato Jr. sowie Salvador Larroca zu verantworten haben, ohne dabei die Koloristen Laura Martin, Edgar Delgado und Frank Martin Jr. vergessen zu wollen. Diese fünf Personen verschaffen dem Leser geradezu einen Lese-Rausch, weil neben der Panel-Anordnung auch die Abbildungs-Maßstäbe kontinuierlich variiert werden und somit das relativ geringe US-Format gefühlt in ihrem Ausmaß vergrößern, zumindest wahrnehmungsmäßig verändern. Denn hier gibt es viele seitengroße Einzel-Panele nebst extremen Close-Up-Portraits, die in ihrer Detailliertheit nichts mehr zu wünschen übrig lassen. Außer, dass man mehr davon sehen bzw. lesen möchte. Da momentan diese Marvel-Kollektion auf insgesamt 60 Bände angelegt ist, braucht demzufolge aber keinem Bange zu werden.